Es ist uns ein großes Vergnügen, Sie auf der Homepage des 27. Internationalen Kongresses für Onomastik willkommen heißen zu dürfen.
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass der Präsident von Krakau prof. dr hab. Jacek Majchrowski, und Sein Magnificence Rector der Jagiellonen-Universität prof. dr hab. Jacek Popiel die Schirmherrschaft über den Kongress übernommen haben.
Namenforschung in der Interaktion mit anderen Wissenschaften
Das Thema des Kongresses ist die Interdisziplinarität der Namenforschung. Interaktionen der Namenforschung mit anderen Wissenschaftszweigen ermöglichen vielfältige Ansätze zu Eigennamen – klassische ebenso wie innovative, die sowohl die onomastische Theorie als auch die praktischen Aspekte der Onomastik betreffen. Im philosophischen Diskurs wird die Problematik der Beziehung zwischen einem Eigennamen und einem Appellativ seit dem Altertum erörtert. Die soziologische und soziolinguistische Perspektive ermöglicht u. a. die Erforschung des Prestiges einzelner Namen ebenso wie der soziokulturellen Motivationen der Eigennamensvergebung. Im Falle der historischen Forschung können Eigennamen, vor allem Toponyme, bei einer Rekonstruktion der Siedlungsprozesse hilfreich sein. In der Religionswissenschaft ermöglicht die etymologische Bedeutung der Theonyme, Verbindungen zwischen religiösen Vorstellungen verschiedener (oft geographisch voneinander entfernter) Nationen zu entdecken. Von einem juristischen und politischen Gesichtspunkt stellen Namensvergebung sowie Entwicklung von Personennamen (darunter auch Familiennamen) eine Sache von großer Bedeutung dar, da die Stabilisierung von solchen Eigennamen in jedem Staat Rechtsvorschriften unterliegt. Namenforschung kann auch der Medizin gute Dienste tun. Entdeckung der neurobiologischen Mechanismen, die die Suche nach Eigennamen im mentalen Lexikon steuern, kann zu einem wichtigen Element der therapeutischen Prozeduren werden, die im Falle der Sprachstörungen mit einem neurologischen Hintergrund angewandt werden. Das vorgeschlagene Kongressthema soll es ermöglichen, die Art und Weise darzustellen, auf welche Namenforscher andere Wissenschaften betrachten und auf welche Vertreter dieser Wissenschaften Eigennamen erforschen. Ausschließlich eine Zusammenarbeit dieser Wissenschaftszweige (d.h. der Onomastik und Philosophie, Soziologie, Psychologie, Psychiatrie, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Geographie, Geschichte, Archäologie sowie Naturwissenschaften) ermöglicht eine volle Wiedergabe der komplexen Geschichte der Onyme und der Komplexität ihres Fungierens in allen Aspekten des heutigen Lebens.
Wir glieder das wissenschaftliche Kongressprogramm in drei Hauptteile zu: Plenarvorträge, Sessionen und spezielle Symposien, die der Besprechung der Namenforschung in den westslawischen Ländern gewidmet werden: Tschechien, Polen und in der Slowakei. Onomastische Forschung in diesen Ländern hat eine lange Tradition und ist zu einem Vorbild für die Entwicklung der Onomastik in anderen Staaten geworden. Während der erwähnten Symposien würden wir gerne ein größeres Auditorium mit den Errungenschaften der slawischen Onomastik vertraut machen.
Die offiziellen Sprachen des Kongresses sind: Englisch, Deutsch, Französisch und Russisch.